CoCo #1
CoCo wartet. Ist Corona bald geschafft? Wer hilft mir aus der Krise?

Peter Schwöbel, Dezember 2020

Jetzt.

Inmitten der zweiten Welle spricht eine Virologin im Fernsehen bereits vom möglichen Verlauf einer dritten. Die Politik rätselt über das richtige Maß der Kontaktbeschränkungen für die Weihnachtsfeiertage, selbst unsere Bundeskanzlerin wirkt ungewöhnlich emotional. Und wir sitzen da, starren in die Wüste, hören zwar von besseren Zeiten, aber können nicht so recht daran glauben.

Das Warten, das Hoffen, das Improvisieren, das „Das-wird-schon-wieder“ laugt aus, egal, ob unsere wirtschaftliche Existenz vom Virus bedroht ist, das Familienmanagement die Kräfte raubt oder uns die schwindenden sozialen Kontakte einfach nur traurig machen. Oder alles auf einmal kommt. Überall liest man, dass alles neu gedacht wird. Und in der Tat wird viel in Frage gestellt, aber die Antworten müssen meist erst noch gefunden werden – und von wem eigentlich?

Tütensuppen-Coaching.

In den letzten Monaten gab es Momente, in denen man das Wort „Coaching“ von der eigenen Visitenkarte verbannen wollte. Während spätestens im Sommer große Teile der seriösen Coaching-, Beratungs- und Trainingsszene in den Krisenmodus wechselten, nahmen in den sozialen Netzwerken die Angebote von wahrhaft magischen Dienstleistungen zu. Für jedes Problem der richtige Coach. Raus aus der Krise? Kein Thema! In nur wenigen Wochen fünf-, gar sechsstellige Monatsumsätze? Ich zeig’s Dir! Besonders beliebt: Coaching für Coaches. Jetzt richtig durchstarten, Kundenakquise via Xing und LinkedIn? Ein Kinderspiel! Drei Monate Powercoaching mit Erfolgsgarantie!

Tüte auf, heißes Wasser drauf.

Es gibt Momente für Tütensuppen. Aber die sind rar – und ich verbrenne mir immer die Zunge.

Selbst Kochen.

Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Klingt abgedroschen, passt aber ganz wunderbar: Wenn unsere Umwelt nicht mehr die gewohnte ist, werden wir gezwungen, unsere Gewohnheiten zu überdenken. Und dabei hilft nur selten die Instant-Lösung. Die richtig schlauen Ideen werden wir selbst haben und nur wir selbst wissen, welches Denken und Tun für uns Sinn macht und welches nicht. 

Corona hat schon viele – seltsam entschleunigt – dazu gebracht, über ganz viel Was und Wie nachzudenken. Wie oft habe ich schon gehört: Wenn Corona vorbei ist, werde ich dies anders machen, jenes beibehalten, anderes ganz neu sehen. Wenn die Umstände aber schwieriger werden, Ängste kommen und bleiben, Probleme existentiell werden, braucht es Partner: Die Lebenspartnerin, den Lebenspartner, Freunde, Familie.

Manchmal hilft ein Profi im Team. Nicht ein neuer Chefkoch, der bleibst Du. Aber jemand, der mehr kann als Tüten aufreißen. Der dabei hilft, den Vorratsschrank zu inspizieren, der mit Dir auf dem Markt Gewürze und andere Zutaten (neu) entdeckt – vielleicht nennt er sich Coach.

Entscheidend: Du kochst Dein Gericht – das, was gerade jetzt „sein muss“: Einen Gemüseeintopf. Oder ein irres Vier-Gänge-Menü?

Die Wahrheiten.

  • Der Mensch, der Dich durch die Krise bringt, bist Du selbst.
  • Koch Dein eigenes Süppchen – aus guten Zutaten – und lass Dich von Menschen unterstützen und inspirieren, denen Du vertraust.

Hinweis: Ganz viele Ders können auch Dies sein, ich habe das ausschließlich zur besseren Lesbarkeit vereinfacht.

Bild: © Adobe Stock, Künstler Orlando Florin Rosu

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